FV Sulz : SV Steinach 2:2 (1:0)
Das Beste hatte sich die Partie der beiden Tabellennachbarn aus Sulz und Steinach für die letzten Minuten aufgespart. Vor allem die Nachspielzeit am Ende einer durchweg spannenden und umkämpften Punkteteilung hatte es in sich.
Von Beginn an lebte das Spiel, das auch in der Hinrunde bereits unentschieden ausgegangen war, von der Spannung. Viele Zweikämpfe wurden im Mittelfeld ausgetragen, woraus die Gastgeber auf ihrem Kunstrasenplatz mit schnellen und direkten Pässen nach vorne mehr Kapital schlagen konnten. Dabei suchten sie immer wieder ihren Stürmer Livio-Andrei Chirita als ständigen Gefahrenherd für die SVS-Defensive. Die Gäste tauchten erstmals nach fünf Minuten vor dem Sulzer Tor auf, Marco Vetters Direktabnahme verfehlte den FVS-Kasten aber deutlich. Kurz darauf hatten die Gastgeber eine erste hochkarätige Konterchance nach einem Steinacher Eckball. Kai Schwendemann konnte im letzten Moment beherzt klären. In der 12. Minute nutzte Chirita erneut nach einem öffnenden Pass in die Spitze die Abstimmungsprobleme zwischen Steinachs Jochen Kinnast und Torwart Mario Echle, reagierte gedankenschnell und schob aus zentraler Position zur 1:0 Führung ein. In dieser Phase ging die Führung der Heimmannschaft in Ordnung, da sie das agilere Team war und mehr Zweikämpfe für sich entschied. Aber auch die Gäste waren aus den vergangenen Wochen mit viel Selbstvertrauen angereist und bissen sich nach und nach in die Partie. Beste Gelegenheit zum Ausgleich hatte nach 21 Minuten Steinachs Nick Ketterer, wurde jedoch in sehr aussichtsreicher Position kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Der fällige Freistoß blieb zum Unverständnis der Gäste aus. Stattdessen musste sich in der 32. Minute Steinachs Torhüter Echle gegen den starken Abschluss des Sulzers Jens Kiesele behaupten. Das Spiel nahm zur Halbzeit hin nochmal richtig Fahrt auf und Steinach konnte sich nun ebenfalls Chancen herausspielen. Die beste davon hatte Marco Vetter in der 39. Minute. Tim Schwendemann konnte sich über die rechte Seite durchsetzen, flankte von der Grundlinie auf Marco Vetter, doch dessen Schuss konnte noch vom Abwehrspieler geblockt werden. Es blieb bei der knappen Führung für Sulz zur Pause.
Kaum war das Spiel wieder angepfiffen, der nächste Aufreger. In ähnlicher Situation wie in Hälfte eins gegen Nick Ketterer wurde Sulz kurz vor der Strafraumgrenze durch ein Foul gestoppt. Diesmal gab es den berechtigten Freistoß. Bjarne Binder zirkelte den Ball aus 18 Metern brandgefährlich über die Steinacher Mauer, doch Mario Echle war mit einer Glanzparade zur Stelle. Fünf Minuten später wieder das Duell Echle gegen Kiesele, doch auch diesmal blieb der SVS-Schlussmann Sieger. Danach flachte die Partie etwas ab und verlagerte sich wieder mehr ins Mittelfeld. Die Sulzer Defensive stellte die Räume gut zu und verteidigte clever, sodass Steinach etwas die Ideen auszugehen schien. Wenn die Gäste doch mal zum Abschluss kamen, fehlte es an der nötigen Präzision und Effizienz der letzten Wochen. In der 75. Minute hatten die Gastgeber erneut eine gute Chance, die Partie endgültig zu entscheiden. Stattdessen konnten die Gäste in der 81. Minute mal den Ball im Sulzer Strafraum behaupten und wurde Marco Vetter gefoult. Den fälligen Strafstoß verwandelte Marius Matt eiskalt zum 1:1 Ausgleich und setzte damit zeitgleich neue Kräfte frei. Aber auch diese Drangphase entschärften die Gastgeber und brachten das Ergebnis aus dem Hinspiel bis in die Nachspielzeit. Dann überschlugen sich noch einmal die Ereignisse. Erst parierte Mario Echle ein weiteres Mal stark zur Ecke, wäre aber bei dieser beinahe zum tragischen Helden geworden. Er griff das erste und einzige Mal in diesem Spiel daneben und der von Jens Kiesele getretene Eckball landete in der ersten Minute der Nachspielzeit direkt zur 2:1 Führung im Netz. Aber auch diesen Nackenschlag steckten die Gäste weg und warfen noch einmal alles nach vorne. In der 3. nachgespielten Minute trat Kai Schwendemann den vermeintlich letzten Freistoß der Begegnung von links. Sulz konnte die Hereingabe klären, doch Nick Ketterer behauptete den Ball, legte erneut auf Schwendemann ab und dieser durfte erneut flanken. Diesmal kam der Ball perfekt in die Mitte und Marco Vetter war mit dem Kopf zur Stelle und nickte zum umjubelten 2:2 ein.
Damit endete ein Wechselbad der Gefühle wieder mit einer unterm Strich gerechten Punkteteilung, auch wenn sich Steinach durch den Last-Minute-Treffer wohl etwas mehr freuen durfte. Positiver Nebeneffekt ist, dass der Aufsteiger in der Tabelle mit einem Punkt mehr (25 Punkte, Platz 8) vor dem FV Sulz bleibt.
Bilder: Stefan Lauterbach