SV Steinach : SV Mühlenbach 1:1 (1:0)
Der SV Steinach kann gegen den SV Mühlenbach einfach nicht mehr gewinnen. Seit dem letzten Erfolg im Oktober 2022 wartet der SVS nun schon auf einen Dreier gegen den Derby-Nachbarn. Zwar konnte die Mannschaft von Trainer Stefan Allgaier am Samstag den Negativlauf gegen den SVM, der zuletzt alle Aufeinandertreffen in Kreisliga A und Bezirksliga für sich entschieden hatte, zumindest teilweise stoppen. Doch das 1:1 Unentschieden fühlte sich am Ende für niemanden so richtig wie ein Gewinn an. Vor allem die Gastgeber dürften angesichts der Chancenverteilung in der ersten Hälfte und kurz vor Schluss dem verpassten Sieg nachtrauern.

Das Derby begann mit leichten Vorteilen für die Gäste. Die Mühlenbacher, hochmotiviert und aggressiv in den Zweikämpfen, versuchten früh, den Schneid abzukaufen. Die Hausherren waren zwar um Spielkontrolle bemüht, mussten aber erst in die Partie finden. Das erste Ausrufezeichen setzte dennoch der SVS. In der siebten Minute segelte eine Flanke von Fabio Vögele in den Strafraum, wo der aktuell formstarke Kai Schwendemann zum Kopfball kam, das Tor jedoch knapp verfehlte. Nach einem ersten harmlosen Warnschuss der Gäste durch Jannik Maier (11.) übernahm die Allgaier-Elf nach einer Viertelstunde zusehends das Kommando und zeigte nun den erhofften reifen Auftritt.

Folgerichtig fiel in der 17. Minute der Führungstreffer durch eine sehenswerte Co-Produktion. Noah Schwendemann erkämpfte sich auf der linken Außenbahn stark den Ball und schlug eine maßgeschneiderte Flanke in die Mitte. Dort stand Leon Schwendemann goldrichtig und vollstreckte eiskalt zum 1:0 für die Hausherren. Nur eine Minute später hatten die Steinacher Fans den Torschrei schon wieder auf den Lippen. Kai Schwendemann tauchte völlig frei vor dem Mühlenbacher Gehäuse auf, brachte jedoch nicht genügend Druck hinter den Ball, sodass SVM-Schlussmann Mathias Klausmann den Doppelschlag zum 2:0 verhindern konnte.

Bis zur Pause bestimmten die Gastgeber das Geschehen. Die Defensive stand sicher und ließ außer einem zur Ecke geklärten Abschluss von Felix Orthey (28.) kaum etwas zu. Offensiv fehlte allerdings oft die letzte Konsequenz, um aus der Überlegenheit mehr Kapital zu schlagen. Ein Kopfball von Kapitän Julian Neumaier nach einer Ecke segelte über den Querbalken (35.), sodass es nur mit einer knappen Führung in die Kabinen ging.

Wie schon häufiger in dieser Saison folgte nach dem Seitenwechsel die kalte Dusche. Die Gäste kamen wie verwandelt aus der Kabine, während Steinach den Zugriff verlor. In der 53. Minute bekam die SVS-Defensive den Ball nicht geklärt, und Hendrik Kempe nutzte die Unordnung gnadenlos aus, um zum 1:1 auszugleichen. Der Treffer zeigte Wirkung. Das Spiel kippte nun kurzzeitig komplett zugunsten der Eisenmann-Elf, die plötzlich Oberwasser hatte und vehement auf den Führungstreffer drückte. Die Gastgeber wirkten in dieser Phase geschockt und hatten Glück, dass Mühlenbach, vor allem durch den starken Kempe, seine Gelegenheiten nicht nutzte, um die Partie gänzlich auf den Kopf zu stellen.

Erst in der Schlussviertelstunde befreite sich der SV Steinach aus der Umklammerung und drängte doch noch auf den Heimsieg. Die Riesenmöglichkeit dazu bot sich in der 79. Minute. Der gerade erst eingewechselte Carel Heitzmann tankte sich mit dem ersten Ballkontakt stark im Strafraum durch und legte den Ball mustergültig auf den völlig freistehenden Robin Schmidt ab. Aus kürzester Distanz schoss dieser jedoch über das Tor. Das hätte das 2:1 sein müssen. Kurz vor dem Abpfiff musste sich Mühlenbachs Keeper Klausmann noch einmal ganz lang machen, um einen gefährlichen Freistoß von Fabio Vögele zu parieren (88.).

Am Ende blieb es bei einer Punkteteilung, die keiner Seite wirklich weiterhilft. Zudem ist es für den SVS bereits das fünfte Unentschieden in dieser Saison. Man muss sich vorwerfen lassen, den Sack in der starken ersten Hälfte nicht zugemacht und den Matchball kurz vor Schluss liegen gelassen zu haben. Positiv bleibt jedoch, dass die Niederlagenserie gegen den “Angstgegner” beendet wurde und die Mannschaft nach der Drangphase der Gäste in der zweiten Halbzeit nochmal zurück ins Spiel kam.
Bilder: Stefan Lauterbach



































































